Es gibt mehrere Bänder welche sich ähneln, jedoch einen ganz unterschiedlichen Sinn haben.
Deshalb möchte ich euch, bevor ich euch das selbst genähte Paspelband zeige kurz erklären, wer hier wer ist und zu was er nützlich ist.
1. Die Biese
Biesen treten meist zu mehreren auf und sind schmale Falten mit 1mm bis 1cm Breite. Sie laufen in parallelen Linien zur Deko im Kleidungsbereich z.B. an Blusen. Sie haben kein Band oder Kordel eingenäht.
2. Das Schrägband
Schrägbänder sind wie der Name schon sagt Bänder die im schrägen Fadenlauf geschnitten werden.
Der Fadenlauf verläuft im Stoff parallel zur Webkante. Das Schrägband wird im 45° Winkel zur Webkante geschnitten somit ist das Band schön elastisch und eignet sich perfekt um Rundungen einzufassen. Wenn ihr also zum Beispiel runde Topflappen einfassen wollt ist dieses Band perfekt.
3. Das Binding / Quilteinfassung
Für das Binding wird kein Schrägstreifen benötigt, da ein Quilt im Normalfall keine Rundungen hat. Für ein Binding können ganz normale Streifen im geraden Fadenlauf geschnitten werden.
Wie das Binding angenäht wird, hab ich schon mal hier im BLOG erklärt.
4. Der Keder
Der Keder ist sowas ähnliches wie das Paspelband nur vergleiche ich es immer mit Männlein und Weiblein. Wobei der Keder dann das Männlein und die Paspel das Weiblein ist. Der Keder ist ein Band welches mit einer eingenähten Kordel wie das Paspelband genäht ist. Er kommt bei Autositzen (deshalb ist bei meinem Mann alles ein Keder :-)), beim Sofa, beim Vorzelt vom Wohnwagen oder sonstigen groben Sachen vor. Meist ist die Kordel im Inneren größer als bei der Paspel und der Außenstoff gröber.
5. Das Paspelband
Ist wie oben schon erzählt jedoch feiner. Es hat eine schmalere Kordel im Inneren und wird bei Kleidung (z.B. Tracht) an den Taschen oder bei Handtaschen zur Zierde angenäht, oder eben wie bei meinem Fall bei einem feinen Kissen für Ostern oder Hasenfreunde.
Für mein selbst gemachtes Paspelband hab ich Streifen in 3 cm Breite x Umfang des zu umnähenden Teils geschnitten. Umfang hier bei mir mit einem 40 cm x 40 cm Kissen, also 160 cm + 10 cm Zugabe = 170 cm. Dann hab ich mir eine dünne Kordel geholt, hab den Stoffstreifen links auf links gefaltet und die Kordel dazwischen gelegt. Mit meinem Reißverschlussfuß, der bei jeder Nähmaschine dabei ist, und mit dem ich sehr nahe an die Kordel ran komme, hab ich knapp neben der Kordel abgesteppt.
Fertig ist das Paspelband.
Falls man ein elastisches Paspelband benötigt um Rundungen zu verzieren muß man entweder die Kordel in ein schon fertiges Schrägband einnähen oder sich selbst ein Schrägband anfertigen.
Zum Einnähen in das Kissen hab ich auch den Reißverschluss Fuß genommen, da ich mit diesem nah neben der Kordel nähen kann. Die Paspel mit der Stoffseite auf das Kissen legen und knappkantig festnähen. Beginnen sollte man dabei nicht an einer Ecke sondern lieber 5 - 10 cm von den Ecken entfernt auf der Geraden. Um die Ecken wird es dann ein wenig knifflig, hier könnte man den Stoff der Paspel etwas bis kurz vor die Kordelnaht einschneiden um die Spannung aus dem Stoff zu nehmen, oder ihr habt Geduld, oder ihr seid geübt, oder ihr nehmt ein dehnbares Paspelband, oder oder oder. :-)
Wieder am Anfang angekommen legt man die beiden Enden übereinander und näht drüber.
Wenn die Paspel aufgenäht ist kann die Kissenrückseite angenäht werden. Hier darauf achten, dass die Kordel in der Paspel nicht benäht wird. Am besten näht man auf der Naht mit der man die Paspel vorher auf dem Kissenvorderteil festgenäht hat. Hört sich komplizierter an als es ist.
Fertig ist das Kissen mit eingenähter Paspel.
Ich hoffe ihr könnt was mitnehmen aus diesem Post und wünsche euch viel Spaß beim Nähen.
Viele Grüße
Eure Christine
Super erlärt Frau Singer:-))) Werde es mal ausprobieren und ihnen dann im Laden berichten! Freue mich auf noch mehr Tutorials. LG von Monika L.
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